Die erfolgreiche Balance
Warum der Säure-Basen-Haushalt so wichtig ist
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Der Säure-Basen-Haushalt beschreibt das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper, das durch den pH-Wert gemessen wird. Ein neutraler pH-Wert liegt bei 7, wobei Werte darunter als sauer und Werte darüber als basisch gelten. Unterschiedliche Körperbereiche haben jedoch unterschiedliche pH-Werte: Während der Magen durch seine Verdauungstätigkeit mit Hilfe der Salzsäure sehr sauer ist, wird das Blut mit einem leicht basischen pH-Wert von etwa 7,4 konstant gehalten.
Das Säure-Basen-Gleichgewicht wird durch körpereigene Regulationssysteme wie die Lunge, die Nieren, das Blut und die Knochen aufrechterhalten. Sie sorgen dafür, dass der pH-Wert in den jeweiligen Körperregionen in engen Grenzen bleibt, was für unsere Gesundheit unerlässlich ist.
Ein stabiles Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen ist essenziell für die Funktion zahlreicher körperlicher Prozesse und die Funktion der Organe. Wie Sie es fördern können, beschreibt Anika Müller. Sie ist Säure-Basen-Beraterin, Fastenleiterin, Entspannungstrainerin sowie Fitnesstrainerin B in Prävention und begleitet Menschen professionell auf ihrem Weg zu einem gesunden Lebensstil.
Warum ist das Säure-Basen-Gleichgewicht so wichtig?
Ein Säure-Basen-Gleichgewicht hat Einfluss auf:
- Den Stoffwechsel: Enzyme, die den Stoffwechsel steuern, arbeiten nur in einem bestimmten pH-Bereich effizient. Eine Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts kann die Aktivität von Enzymen hemmen und den Stoffwechsel verlangsamen.
- Die Energieproduktion: Säureüberschuss kann die Zellatmung beeinträchtigen, was zu einem Energiedefizit führen kann. Das macht sich durch Müdigkeit und Leistungsabfall bemerkbar.
- Die Immunabwehr: Ein dauerhaft gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht kann die Immunabwehr beeinträchtigen, Entzündungen begünstigen und so die Anfälligkeit für Infektionen und chronische Krankheiten erhöhen.
- Die Entgiftungsorgane: Nieren, Leber, Haut und Lunge sind Ausscheidungsorgane. Sie sind für die Ausscheidung von Säuren verantwortlich. Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt überlastet diese Organe, was zu einer geringeren Entgiftungskapazität führen kann
- Die Knochengesundheit: Um überschüssige Säure zu neutralisieren, kann der Körper im Notfall auf Kalzium und Magnesium aus den Knochen zurückgreifen, was zu einem Mineralstoffmangel und auf Dauer Osteoporose begünstigen kann.
- Die Muskelfunktion: Eine chronische Übersäuerung kann Muskelkrämpfe, eine verminderte Leistungsfähigkeit und eine längere Regenerationszeit nach sportlicher Betätigung verursachen.
- Die Hautgesundheit: Ein übersäuerter Körper kann sich auch äußerlich bemerkbar machen. Probleme wie Akne, Ekzeme oder fahle Haut können auftreten, da der Körper versucht, überschüssige Säuren über die Haut auszuscheiden.
- Das Wohlbefinden und Vitalität: Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt kann Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Verdauungsprobleme und ein allgemeines Unwohlsein hervorrufen. Eine ausgewogene Balance fördert hingegen Vitalität, geistige Klarheit und Leistungsfähigkeit.
Der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht
Ein gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht kann den Körper belasten. Es gibt zwei Zustände, die dabei unterschieden werden:
Bei einer Azidose (Übersäuerung des Blutes) sinkt der pH-Wert des Blutes unter den Normalbereich. Dieser Zustand ist im Blut nachweislich messbar und oft mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen verbunden, beispielsweise eingeschränkte Organfunktionen.
Die latente Azidose (chronische Säurebelastung) hingegen ist oft schwerer zu erkennen und schleicht sich langsam ein. Sie beschreibt einen Zustand, in dem der pH-Wert des Blutes noch im normalen Bereich liegt, der Körper jedoch bereits Mineralstoffreserven - beispielsweise aus den Knochen - mobilisiert, um überschüssige Säuren zu neutralisieren. Typische Symptome einer latenten Azidose können unter anderem Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Muskel- und Gelenkschmerzen, ein geschwächtes Immunsystem sowie Hautprobleme, Verdauungsprobleme und Bindegewebsschwäche sein. Langfristig können diese Folgen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, darunter chronische Erkrankungen wie Arthritis, Rheuma, Herz-Kreislauf-Probleme oder Bluthochdruck. (Der Begriff latente Azidose ist in der Schulmedizin leider nicht eindeutig definiert und wird hauptsächlich in der Alternativmedizin verwendet.)
Ursachen für ein Ungleichgewicht
Heutzutage leiden viele Menschen an einem Säure-Basen-Ungleichgewicht, ohne es zu wissen. Eine unausgewogene Ernährung mit vielen säurebildenden Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Zucker, Weißmehlprodukten und stark verarbeiteten Nahrungsmitteln kann das Gleichgewicht belasten. Stress ist ein weiterer wesentlicher Faktor in unserer heutigen hektischen und anspruchsvollen Welt. Er regt die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol an, was die Säurebildung erhöht und basische Mineralstoffreserven erschöpfen kann. Ein weiterer Faktor ist Bewegungsmangel. Ein sitzender Lebensstil verlangsamt den Stoffwechsel, sodass die Ausscheidung von sauren Stoffwechselprodukten über die Lunge und andere Organe gehemmt ist. Diese Kombination aus ungünstigen Ernährungsgewohnheiten, Stress und einem ungesunden Bewegungsprofil kann den Säure-Basen-Haushalt nachhaltig beeinträchtigen.
Wie kann man den Säure-Basen-Haushalt unterstützen?
Die gute Nachricht ist, dass jeder aktiv dazu beitragen kann, das Gleichgewicht im Körper zu fördern und wieder herzustellen.
- Ernährung: Basenfasten oder eine gezielte Basenkur können helfen, den Körper effektiv zu entlasten, zu revitalisieren und die Ausscheidung überschüssiger Säuren anzuregen. Eine ausgewogene basenüberschüssige Ernährung, die auf ein gezieltes Gleichgewicht zwischen guten Säurebildnern und basischen Lebensmitteln achtet, ist ebenfalls empfehlenswert. Da die individuellen Bedürfnisse unterschiedlich sind, ist es ratsam, sich von einem erfahrenen Säure-Basen-Berater oder Ernährungsberater unterstützen zu lassen, um eine optimale Balance zu finden und langfristige Erfolge zu erzielen.
- Flüssigkeitszufuhr: Genügend Wasser oder ungesüßte Kräutertees zu trinken, unterstützt die Nieren bei der Ausscheidung von Säuren.
- Stressabbau: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Spaziergänge in der Natur wirken sich positiv auf das Gleichgewicht aus.
- Bewegung: Wichtig ist hierbei das richtige Maß.
- Basenbäder: Diese unterstützen den Säureabbau über die Haut. Ergänzend dazu können basische Körperpflegeprodukte eingesetzt werden.
- Atemübungen: Durch gezielte Atemtechniken kann der Körper Kohlendioxid effizienter abatmen, was zu einer Entlastung des Säure-Basen-Haushalts führt.
Unterstützung der Ausscheidungsorgane
Unsere Ausscheidungsorgane wie die Nieren, die Leber, die Lunge und die Haut spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts. Um diese Organe zu unterstützen, können gezielte Maßnahmen ergriffen werden.
Die Nieren, die wichtigsten Organe im Säure-Basen-Haushalt, profitieren beispielsweise von einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, da sie Säuren effektiv über den Urin ausscheiden. Stilles Wasser und ausgewählte Kräutertees fördern zusätzlich die Entgiftung.
Die Leber, unser zentrales Stoffwechselorgan, hat eine entscheidende Aufgabe im Säure-Basen-Haushalt: Sie baut unter anderem Stoffwechselendprodukte ab, die im Körper säurebildend wirken können, und wandelt diese schließlich um, dass sie über die Nieren ausgeschieden werden können.
Auch die Lunge spielt eine wichtige Rolle: Durch tiefes und bewusstes Atmen wird Kohlendioxid, ein saurer Stoffwechselrest, effizient ausgeschieden.
Die Haut kann als Ausscheidungsorgan durch regelmäßige Basenbäder unterstützt werden, um die Durchblutung zu fördern und überschüssige Säuren auszuscheiden.
Fazit
Der Säure-Basen-Haushalt ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden. Ein ausgewogenes Verhältnis von Säuren und Basen unterstützt den Stoffwechsel, stärkt das Immunsystem und fördert langfristig Ihre Vitalität. Durch bewusste Ernährung, ausreichende Bewegung, Entspannungstraining und die gezielte Unterstützung der Ausscheidungsorgane kann jeder aktiv dazu beitragen, dieses Gleichgewicht zu fördern.

ANTON STYGER kommt am Freitag, 28. Februar, und Samstag, 1. März, nach 89155 Erbach-Ersingen ins Dorfgemeinschaftshaus, Mittelstraße 11