Ausgabe vom 17. September 2016 - Gesundheit

Säure und Basen und Ihr inneres Gleichgewicht

Jeder von uns hat einen Mitarbeiter, der nur das Beste für seinen Chef will und dafür alle erdenklichen Mühen auf sich nimmt. Dieser treue Mitarbeiter ist unser Körper. Wir - als der Chef - können ihm die Arbeit erheblich erleichtern und davon selbst am meisten profitieren. Dafür genügen oft recht einfache Verhaltensregeln. Das zeigt sich gerade im Bereich Ernährung, Säure-Basen-Haushalt und Bewegung. Hierzu hält Facharzt Dr. Florian Brückner einen Vortrag am 6.10. um 18.30 Uhr im P 15 Fitness Club in Neu-Ulm, Petrusplatz 15 (Anmeldungen unter 0731 76006 oder info@p15.de). In dieser Lebensfreude berichtet Dr. Brückner auszugsweise darüber, wie wir unserem Körper dabei helfen können, uns zu helfen.

Warum essen und trinken wir?

Aus ungefähr denselben Gründen, aus denen ein Auto Benzin, Öl und Kühlwasser braucht. Benzin treibt den Motor an. Das Öl sorgt dafür, dass er reibungslos läuft. Und genügend Wasser sollte auch nicht fehlen:

Makronährstoffe Diese Kalorienlieferanten sind sozusagen das Benzin für unseren Körper. Sie stellen Energie bereit in Form von Kohlehydraten, Eiweiß und Fett:

Kohlenhydrate finden sich  vor allem in Zucker, Mehlprodukten, Getreide, Nudeln, Reis und Kartoffeln.

Eiweiß gewinnen wir beispielsweise aus Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Käse oder Linsen.

Fetteenthalten sogenannte gesättigte und ungesättigte Fettsäuren und sind in der Regel gesünder als ihr Ruf.Das gilt vor allem für pflanzlichen Fette mit einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren wie Sonnenblumen-, Distel-, Hanf-, Soja- oder Rapsöl. Sie sollen beispielsweise das Herzinfarktrisiko senken.

Mikronährstoffe

Das Öl beziehungsweise Schmiermittel unseres „Motors“ bilden die Vitamine, Mineralen und Spurenelemente:

Vitaminekommen natürlich in Obst und Gemüse, aber auch etwa in Getreide und tierischen Produkten vor. Es gibt wasserlösliche und fettlösliche Vitamine. Die wasserlöslichen wie das Vitamin C oder die B-Vitamine verteilen sich rasch in den wasserhaltigen Körperbereichen, beispielsweise im Blut. Sie werden aber auch schnell wieder ausgeschieden. Das heißt: der Körper speichert sie nur kurz ab; allein Vitamin B 12 kann sich in der Leber sammeln. Es macht also wenig Sinn, an einem Tag seinen gesamten Wochenbedarf an Vitamin C abdecken zu wollen.

Bei den fettlöslichen Vitaminen E, D, K und A hingegen wäre das eher möglich. Von ihnen kann sich der Körper Vorräte anlegen. Hier ist vielmehr darauf zu achten, dass sich keine gesundheitsschädlichen Überschüsse bilden. Der Körper braucht bei fettlöslichen Vitaminen - wie ihr Name sagt Wenn wir essen und trinken, nehmen wir Makronährstoffe, Mikronährstoffe und Flüssigkeit zu uns. Davon wurden auf der Titelseite einige vorgestellt, aber noch nicht die Mikronährstoffe Minerale und Spurenelemente sowie die Flüssigkeit:

Mineralesind beispielsweise Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium und Chlorid. Zu den in allerkleinsten Mengen vorkommenden Spurenelementen gehören unter anderem Zink, Selen, Eisen, Mangan und Kupfer.

Flüssigkeit mit der Nahrung regulieren wir auch unseren Flüssigkeitshaushalt. Hier hinkt der Vergleich mit unserem liebsten Fortbewegungsmittel etwas. Denn wohl kein Auto besteht - wie der Mensch - zu ungefähr 70 Prozent aus Wasser.

Was sollen wir essen? Manche Autos brauchen Diesel, andere Super. Auch ihr Spritverbrauch fällt unterschiedlich aus, je nach Fahrzeugtyp und Fahrweise, sprich: Anforderung. Entsprechend empfiehlt sich wohl für jeden Menschen eine individuelle Ernährung. Der eine kann beispielsweise nach Herzenslust essen, ohne zuzunehmen. Er hat einen „hohen Verbrauch“. Der andere ist da wesentlich sparsamer. Bei ihm schlägt sich fast jede Kalorie auf den Hüften nieder.
Und wer sich körperlich betätigt - ob in der Arbeit oder im Sport - benötigt und verträgt mehr Kalorien, als wenn er seine Bewegungen weitgehend auf das Bedienen von Tastaturen beschränkt. Ebenso dürfte es für jeden von uns eine ganz persönliche Antwort geben auf die viel diskutierte Frage: Sollen wir uns mit oder ohne Fleisch oder sonstige tierische Produkte ernähren?

Mischkost Sie besteht aus tierischen und pflanzlichen Produkten und bietet eine große Vielfalt. Außerdem enthält sie selbst in kleineren Mengen - beispielsweise in einem Stück Fleisch - viele Nährstoffe. Sie hat also eine hohe Nährstoffdichte. Das heißt: Wir können davon ausgehen, dass wir alles Nötige irgendwo und irgendwie zu uns nehmen. Das gilt auch für solche essentiellen Mikronährstoffe wie Aminosäuren, Vitamin B 12 und Eisen, die vor allem in tierischen Produkten konzentriert vorkommen.

Während jedoch unsere Vorfahren durch mühsames Jagen und Sammeln versuchten, ausreichend Nahrung aufzutreiben, genügt mittlerweile eine Fahrt in den Supermarkt. Dort erhalten wir alles im Überfluss. Deswegen gilt heutzutage oft: weniger ist mehr.

Vegan und vegetarisch

Vegetarier essen kein Fleisch, Veganer meiden alles Tierische, also auch Eier, Käse, Quark... Diese Ernährungsformen können viele, in wissenschaftlichen Studien bestätigte Vorteile haben:

  • Seltener Übergewicht.
  • Senkung von Blutdruck und Cholesterin.
  • Geringeres Diabetesrisiko.
  • Weniger Verzehr gesättigter Fettsäuren, die eher in tierischen Fetten vorkommen und Entzündungen fördern können.
  • Ein höherer Anteil an basischer anstelle saurer Ernährung. Das verbessert den Säure-Basen-Haushalt.

Säure-Basen-Haushalt

Wenn der Körper unsere Nahrung verwertet, entstehen saure und basische Bestandteile. Sie müssen in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, damit unsere Zellen ihre vielfältigen Aufgaben gut erfüllen können. Man spricht dann von einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Doch oft ist unser Haushalt übersäuert. Das zeigt sich womöglich in muskulären Verspannungen, Sodbrennen, übersteigertem Schmerzempfinden, chronischen Entzündungen, Verdauungsstörungen oder gar Osteoporose.

Gegen Übersäuerung können schon einfache Mittel helfen: Kein Nikotin, viel stilles Wasser, Stressabbau etwa durch autogenes Training, ausreichend basische Ernährung und mehr Bewegung - als Ausgleich dafür, dass wir unser Essen nicht mehr selbst jagen oder sammeln dürfen.

Sauer oder basisch?

Am „pH-Wert“ wird gemessen, ob etwas sauer (unter 7) oder basisch ist (über 7).

  • Getreideprodukte wirken leicht sauer. Unter ihnen haben Parboiled Reis und Weizenbrot einen besonders geringen Säuregehalt.
  • Gemüse ist basisch - Spitzenreiter: Spinat.
  • Bohnen liegen im basischen Bereich und Erbsen oder Linsen im sauren.
  • Obst, Nüsse und Fruchtsäfte sind meist basisch, vor allem Bananen, schwarze Johannisbeeren und - mit weitem Abstand - Rosinen.
  • Fleisch, Wurstwaren und Fisch wirken sauer.
  • Milch, Sahne, Eiweiß, Milcheis und Joghurt liegen knapp im sauren Bereich. Quark, manche Käsesorten und Eigelb erweisen sich als deutlich saurer.
  • Butter, Oliven- und Sonnenblumenöl sind neutral und Margarine leicht sauer.
  • Leicht basisch wirken Marmelade und Honig. Neutral ist Zucker und etwas sauer wirkt Milchschokolode.
  • Getränke sind in der Regel neutral oder leicht basisch. Wer sein inneres Gleichgewicht stärken will, gönnt sich ab und zu etwas Basenreicheres: ein Glas Rotwein.

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