Turbulenter Start in einen ganz jungen Beruf
Laura-Alina Cretu und Elena Zeschik über die neue Pflegeausbildung im SeniorenWohnen Ludwigsfeld
hs. Die junge Frau hatte in ihrer Heimat Rumänien ein Studium zur Physiotherapeutin absolviert. 2013 kam sie nach Deutschland. Dort sind Physiotherapeuten sehr gefragt. Laura-Alina Cretu erlernte in einem Integrationskurs die deutsche Sprache, bestand die Deutschprüfung und beantragte frohgemut, dass ihre Physiotherapie-Ausbildung hierzulande anerkannt wird. Doch das zwei Jahre dauernde Anerkennungsverfahren endete mit einem negativen Bescheid.
Laura-Alina Cretu wollte aber unbedingt in einem Gesundheitsberuf arbeiten. Da lud die Arbeitsagentur sie zu einem Kennenlern-Pflegetag in das SeniorenWohnen Ludwigsfeld ein. Dort gefiel es ihr sehr gut, und die Pflegedienstleiterin Katrin Sowada war ihr sofort sympathisch. So begann sie, in der Senioreneinrichtung als Pflegehelferin unterstützend mitzuarbeiten. Nach einem halben Jahr startete sie die Ausbildung zur Pflegefachfrau.
Pflegefachfrau/-mann
Dieses Berufsbild besteht erst seit dem 1. Januar 2020. Vorher gab es drei verschiedene Ausbildungsberufe: Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege. Jetzt werden die angehenden Fachkräfte zwei Jahre lang in allen drei Bereichen, also "generalistisch", ausgebildet. Im dritten und letzten Lehrjahr haben sie die Wahl: Sie können sich spezialisieren zur "Altenpfleger/in" oder "Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in". Sie können aber auch den generalistischen Weg fortsetzen, um den Abschluss der "Pflegefachfrau/-mann" zu erwerben. Dann dürfen sie später in allen Bereichen arbeiten.
Erste Erfahrungen
Wie sind nun nach einem Jahr die Erfahrungen mit der neuen Ausbildung? Was hat sich gegenüber früher geändert? Diese Frage kann Laura-Alina Cretu natürlich nur teilweise beantworten, da sie zwar die neue, aber nicht die alte Welt kennt. Eine gute Vergleichsmöglichkeit hat jedoch Elena Zeschik. Sie ist seit 7 Jahren im SeniorenWohnen Ludwigsfeld tätig. Zunächst war sie Pflegehelferin, dann erlernte sie den Beruf der Altenpflegerin - nach der herkömmlichen Ordnung. Jetzt betreut sie als "Praxisanleiterin" die Auszubildenden, und zwar im neuen System. Dabei fällt ihr vor allem auf, dass das Lernen, die Auszubildenden und die Bewohner noch stärker im Vordergrund stehen:
Mehr lernen
Es bleibt nicht bei dem "Mitläuferprinzip": Zugucken und nachmachen - neben der regulären Arbeit der Kollegen. Vielmehr erläutert zunächst die Praxisanleiterin eine Aufgabe und ihren Zweck eingehend. Wie hilft man beispielsweise einem Bewohner vom Bett in den Rollstuhl? Dafür werden die richtigen Griffe und die rückenschonende Haltung gezeigt und erklärt. Dann folgt die praktische Anwendung. Anschließend gibt es einen Austausch sowie eine Dokumentation, wie alles funktioniert hat, welche Fragen noch offen sind...
Auszubildende fördern
Die intensive Zusammenarbeit mit der Praxisanleiterin zeigt, wo die Stärken liegen und wie sich die Qualifikation noch verbessern lässt.
Gefördert wird die Entwicklung auch durch die vielseitigen Praxiseinsätze in den Bereichen, die ebenfalls zur Ausbildung gehören: in Krankenhäusern, Einrichtungen der Kinderkrankenpflege und im ambulanten Dienst, also der Betreuung von Pflegebedürftigen in ihrem Zuhause.
Bewohner umfassend begleiten
Der Nachwuchskraft werden immer wieder zwei bis drei Bewohner zugewiesen, die sie nach vorheriger Anleitung komplett pflegt und betreut. Dabei hat sie genug Zeit, sich mit dem Menschen auseinander zu setzen, ihn auf allen Ebenen zu begleiten, also nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch.
Und der einfühlsame Umgang mit ihren Schützlingen liegt der ersten angehenden Pflegefachfrau im SeniorenWohnen Ludwigsfeld ganz besonders. Wenn sie mal frei hat oder in der Schule ist, hört man häufig Bewohner fragen: "Wann kommt denn Frau Cretu wieder?"


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Anna Rowshan, Golden Care Seniorenbetreuung - zu Hause in den besten Händen
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