Ausgabe vom 30. April 2016 - Gesundheit

Was verrät eine kleine Rute über die Kraft der Erde?

Ein acht- bis neunjähriger Junge war immer noch Bettnässer. Die ratlosen Eltern wandten sich an Karin B. Stein vom Feng Shui Institut Stein in Illerkirchberg. Sie untersuchte den Schlafplatz mit der Wünschelrute. Sie stellte fest, dass das Bett über der Kreuzung zweier Wasseradern stand. Es wurde daraufhin umgestellt. Der Junge schlief seitdem unbeschwert und vor allem trocken. Wenn wir auf die Einflüsse der Erde achten, können wir also einiges für unser Wohlbefinden erreichen. Darüber und über die unerklärliche Rolle der unscheinbaren Wünschelrute berichtet uns Karin B. Stein auf dieser und der folgenden Seite.

Schon früh wollten die Menschen wissen, was sich im Boden unter ihnen verbirgt. Um 6.000 vor Christus beispielsweise suchten die Bewohner des TassiliGebirges in der algerischen Sahara nach Wasser. Da sie anscheinend keine Lust hatten, das gesamte Gebirge umzugraben, nutzten sie eine intelligentere Methode: Felsbilder zeigen Rutengänger auf der Suche nach dem kostbaren Nass.

Später lehrten die Klöster, wie man Wasser oder etwa Metalle und Erze mit der Rute findet. Zwischen 1610 und 1642 entdeckten auf diese Weise der Baron Jean de Chastelet und seine Frau Martine Bertereau in Frankreich rund 150 Minen. In einigen von ihnen wird heute noch gearbeitet.

Das Ruten - auch Muten genannt - wurde und wird aber nicht nur genutzt, um verborgene Vorräte zu fin
den. Schon ungefähr 2.200 vor Christus erließ der chinesische Kaiser Kuang Yü ein Edikt: Kein Haus darf gebaut werden, bevor die Erdwahrsager - die Rutengänger - bestätigt haben, dass der Bauplatz frei von Erddämonen - also Erdstrahlen - ist.

Was ist eine Wünschelrute?

Sie kann aus einer Astgabel eines bestimmten Holzes bestehen, aus einem gebogenen Draht oder etwa aus zwei mit einer Metallspitze verbundenen Nylonstäben. Es gibt Ruten in verschiedensten Formen. Sehr verbreitet ist die Y-förmige Gabel. Dabei hält jede Hand eine der Gabelhälften, während die gemeinsame Gabelspitze weg vom Körper zeigt.

Wie arbeitet ein Rutengänger? 

Vereinfacht gesagt, schreitet er mit seiner Wünschelrute möglichst entspannt und unvoreingenommen das zu untersuchende Gelände ab. Dabei stellt er konzentriert eine exakte und eindeutige Bitte oder Frage. Er bittet beispielsweise die Rute, „zeige mir das Zentrum einer immer fließenden Wasserader“. Sobald die Rute ausschlägt, also ruckartig nach unten geht, steht der Rutengänger über der gesuchten Ader. Nun könnte er durch Fragen mehr über sie in Erfahrung bringen, zum Beispiel: „Liegt diese Wasserader in einer Tiefe von weniger als 10 Metern?“ Schlägt die Rute wieder nach unten aus, so bedeutet das ein „Ja“.
Der Rutengänger muss bei seiner Arbeit etliche weitere Punkte beachten. Vor allem eines ist wichtig: viel Wasser trinken.

 

 

 

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