Wald und Papier
Wie umweltfreundlich ist die Lebensfreude?
hs. Als Schüler benutzte Lebensfreude-Autor Dr. Helmut Schomaker nur Stofftaschentücher. Denn ein Lehrer hatte einmal beiläufig erwähnt, dass er keine Papiertaschentücher verwende, weil sie Ressourcenverschwendung darstellten und er die Natur schonen wolle. Das leuchtete dem Schüler sofort ein, und er mied seitdem ebenfalls alle Papiertaschentücher.
Bis ihn seine Großmutter einmal mitnahm zu einer Waldeigentümerversammlung. Sie besaß nämlich an einem eher kleinen Wald einen noch kleineren Anteil. Der Enkel ging nun öfters mit auf diese Versammlungen. Er lernte dabei einiges, zum Beispiel, dass die Waldeigentümer dringend darauf angewiesen sind, Papierholz zu verkaufen.
Die Haupteinnahmequelle der Waldbesitzer ist normalerweise zwar der Verkauf von ausgewachsenen Stämmen als Bau- oder Möbelholz. Doch während diese über Jahrzehnte hinweg wachsen, fällt regelmäßig Papierholz an. Denn die Bäume werden anfangs eng gepflanzt, damit sie sich gegenseitig unterstützen in einem schönen geraden Wachstum nach oben. Zur Seite wachsen sie eher weniger, weil da ja schon ein anderer Stamm steht.
Im Laufe der Jahre werden die Bäume aber größer und breiter. Sie brauchen mehr Platz. Deswegen entnimmt man nach und nach die schwächere Bäume, sprich: man fällt sie, damit sich die stärkeren Bäume besser entfalten können. Und wofür wird das entnommene Schwachholz verwendet? Beispielsweise für Papier. Papierholz und damit Papierverbrauch tragen demnach dazu bei, dass Wälder bewirtschaftet werden können.
Und was tat Helmut Schomaker, nachdem er diese Zusammenhänge begriffen hatte? Er verwendet seitdem nur noch Papiertaschentücher. Aus denselben Gründen arbeitet er auch guten Gewissens für die Lebensfreude. Sie benötigt bei einer Auflage von über 130.000 Exemplaren zwar einiges Papier, wenn auch zu einem hohen Anteil Recyclingpapier. Doch das für Papier vorgesehene Holz muss hierzulande ohnehin geschlagen werden, und der Wald freut sich über jeden, der es kauft.