Ausgabe vom 26. November 2016 - Expertenrat

Der Mann ohne Vornamen

Unalltägliche Alltagsgeschichten in der Kreditvermittlung Schuster

In jedem Formular gibt es Pflichtangaben. Man muss sie ausfüllen, bevor irgendetwas vorangeht. Der Vorname gehört zu diesen Selbstverständlichkeiten. Was macht nun jemand, der einen Darlehensantrag ausfüllen will, aber keinen Vornamen hat?

hs. Diese Frage stellte sich vor kurzem in der Kreditvermittlung Schuster in Ulm. Im Büro von Geschäftsführer Jürgen Gehlich stand ein Herr mittleren Alters, im Ausland geboren, deutscher Staatsangehöriger, seit über 15 Jahren in Ulm in guter Position tätig. Er hatte eine liebe Frau, nette Kinder, ein gediegenes Haus und ein schickes Auto... aber keinen Vornamen. Der war ihm vor vielen Jahren abhandengekommen, durch einen deutschen Beamten, der verständlicherweise mit den fremdartigen Namen ferner Länder wenig anfangen konnte. Der Staatsdiener trug einfach alle Namen des Antragstellers in ein Feld ein, in das des Nachnamens. Das Feld des Vornamens blieb folglich leer, und zwar für etliche Jahre. Bis der erfolgreiche Deutsche ausländischer Abstammung irgendwann ein Darlehen benötigte, im Internet einige Angebote abrufen wollte und immer den Hinweis erhielt: „Bitte füllen Sie alle Pflichtfelder aus“. Der Mann ohne Vorname konnte auch nicht einfach einen Fantasienamen eintragen, denn dem Antrag musste eine Kopie des Personalausweises beigefügt werden. So wandte sich der Darlehensuchende an die Kreditvermittlung Schuster, an Jürgen Gehlich. Der ist kniffelige - wenn auch nicht solche - Fälle gewohnt. Er sprach mit Banken und vermittelte ein Darlehen. Was wurde noch in die Wege geleitet? Ein neuer Personalausweis - mit Vornamen.

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