Wieder mehr Normalarbeitsverhältnisse
Erfreuliches
hs. Es drohte auf die Liste vom Aussterben bedrohter Arten zu geraten: das Normalarbeitsverhältnis, bei dem Arbeitnehmer unbefristet angestellt sind, womöglich jahrzehntelang bei demselben Unternehmen. In den 1980er-Jahren kamen Zweifel auf, ob das Modell noch lange Bestand hat oder in einer Krise steckt. Tatsächlich sank bis Anfang der 2010er-Jahre der Anteil der "normalen" Arbeitnehmer. Dagegen stieg die sogenannte atypische oder prekäre Beschäftigung mit befristeten Verträgen, Teilzeit, Leiharbeit oder Minijobs. Doch inzwischen verläuft die Entwicklung umgekehrt: Der Anteil der Normalarbeitnehmer an den Erwerbstätigen steigt, von 65,8% in 2010 auf 74,8% in 2024. Dabei zählen zu ihnen die sozialversicherungspflichtigen, unbefristeten Arbeitsplätze mit mindestens 21 Wochenstunden, ohne Zeitarbeit. Entsprechend sank der Anteil der atypischen Beschäftigung zwischen 2010 und 2024 von 22,6% auf 17,2%. Erklären lässt sich dies damit, dass Arbeitnehmer wieder knapper sind und damit eine bessere Verhandlungsposition haben. Dem Normalarbeitsverhältnis könnte also ein langes Leben beschieden sein.