Das Frühstücksei
Unalltägliche Alltagsgeschichten
hs. Eine Reisegruppe war im Bregenzerwald. Zum Frühstück gab es auch weichgekochte Eier. Sie wurden serviert im Eierbecher und mit einen grünen Filzhut.
Ein jugendlicher Teilnehmer bestellte ein Ei, aß es und setzte die leere Eierschale umgedreht in den Becher, damit man nicht sah, dass es eigentlich schon geöffnet war. Er setzte dem leeren Ei wieder den grünen Filzhut auf und brachte das Ganze an die Theke zurück mit der Erklärung, an seinem Tisch sei ein Ei zu viel geliefert worden.
Er setzte sich in Sichtweite erwartungsvoll an einen Tisch und wartete, was mit dem Ei nun passiert. Es passierte gar nichts. Das Ei stand da, und niemand kümmerte sich darum.
Das war auf die Dauer ziemlich langweilig. Der Jugendliche setzte zu seiner Tante, die auch mit auf der Reise war. Er schilderte ihr sein Problem. Sie saß auch in Sichtweite des Eis. Nun warteten beide, dass sich endlich mal was tut. Fehlanzeige.
Da rief die Tante eine Bedienung und sagte, sie warte noch auf ihr bestelltes Frühstücksei und ob es das Ei sei, welches dort auf der Theke stehe.
"Bestimmt", sagte die Bedienung, ging zur Theke, griff schwungvoll zu und hatte auf einmal nur den leeren Eierbecher in der Hand. Die leichte Eierschale hielt nämlich der Beschleunigung nicht stand und flog samt Filzhut auf den Boden.
Der Jugendliche und seine Tante freuten sich. Dann ging der Jugendliche zur Bedienung, um alles aufzuklären und um sich für seinen Streich zu entschuldigen.
Die Bedienung und ihre Kollegen lachten, und alles war gut.
Am nächsten Morgen bestellte der Jugendliche wieder ein Frühstücksei. Er bekam es, natürlich mit einem grünen Filzhut. Er nahm den Hut ab, und was fand er darunter im Eierbecher? Eine umgedrehte leere Eierschale.
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