Korrektur lesen
Michaela Schaal, Lernstübchen Schaal
hs. "Tattel" hatte ein Junge mit Lese-Rechtschreibschwäche groß und deutlich auf ein Papier geschrieben. Lerntherapeutin Michaela Schaal bat ihn, das Wort vorzulesen. "Sattel", las der Schüler. Und dieses Wort hatte er ursprünglich auch aufschreiben wollen.
Ihm war das passiert, was wir alle vom Korrekturlesen kennen, insbesondere wenn es selbst verfasste Texte betrifft: Unser Gehirn erkennt, was gemeint ist, und ersetzt automatisch das falsche Wort durch das richtige. So denken wir, der Text stimme, und übersehen den Fehler.
Deswegen empfahl Michaela Schaal dem Jungen, "Tattel" nochmals Buchstabe für Buchstabe zu lesen und dann zusammenzusetzen. Er fand sofort den Fehler - und strahlte erleichtert. Denn jetzt war ihm klar, wie er seine Texte korrigieren kann.

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