Ausgabe vom 25. Februar 2023 - Expertenrat

Essen geben, Stadt-Land-Fluss spielen und viel lachen

Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger hospitierte im SeniorenWohnen Ludwigsfeld

Das Gesicht der älteren Dame erstarrte, als ihr die neue Hospitantin des SeniorenWohnen Ludwigsfeld vorgestellt wurde. Sie war ja schon von vielen Kräften betreut worden, aber anscheinend noch nie von einer Oberbürgermeisterin. Und nun stand vor der ungläubig blickenden Bewohnerin in grünblauer Pflegeberufskleidung sowie mit FFP2-Maske Katrin Albsteiger, die Oberbürgermeisterin der Stadt Neu-Ulm. "Welch' eine Ehre", rief im Hintergrund ein anderer Bewohner, der alles mitgehört hatte. Was brachte Katrin Albsteiger dazu, einige Tage im SeniorenWohnen Ludwigsfeld und in anderen Einrichtungen der Altenpflege tätig zu werden, und was hat sie dabei erlebt? Das schilderte sie der Lebensfreude.

Die Idee
hs. Die Stadt Neu-Ulm unternimmt einiges, damit auch ältere Menschen dort gut leben können. So ist sie beispielsweise Mitglied im Netzwerk Senioren Neu-Ulm. Es wurde 2014 von verschiedenen Institutionen und Einrichtungen gebildet, um sich wichtigen Anliegen älterer Mitbürger zu widmen. Und dazu gehört bestimmt eine gute Pflege. Um auf deren Bedeutung hinzuweisen, entstand die Idee, dass die Schirmherrin des Netzwerkes Katrin Absteiger in vier Pflegeeinrichtungen hineinschnuppert, also dort für einige Vor- oder Nachmittage mithilft.

Vier Einsätze
Und so wechselte Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Mitte Januar 2023 kurzzeitig ins Pflegefach: Sie begleitete eine ambulante Pflegekraft der AWO Arbeiterwohlfahrt auf ihren Einsätzen bei den Senioren zu Hause. Sie nahm teil an der Sterbebegleitung im Hospiz Ulm. Und sie half im Seniorenstift St. Michael morgens gleich mit, die Bewohner zu waschen, ihnen beim Frühstücken zu helfen und vorher das Essen auszugeben.

Beim SeniorenWohnen Ludwigsfeld
Am Freitag, den 20. Januar 2023, trat Katrin Albsteiger um 8.30 Uhr ihr Kurzpraktikum im SeniorenWohnen Ludwigsfeld an. Sie kam in den Bereich dementiell erkrankter Menschen. Der Schwerpunkt ihres Einsatzes lag dabei nicht auf der Grundpflege, also beim Waschen, Essen etc. Vielmehr ging es vor allem darum, dass die Bewohner - und natürlich die Bewohnerinnen - Ansprache und Beschäftigung brauchen.

Eine Stadt mit B?
Zunächst nahm Katrin Albsteiger an einer kurzen Dienstbesprechung teil, in der alle beteiligten Mitarbeiter den Tag vorbereiteten.
Dann wagte sie ihr Glück bei der Betreuung der dementiell erkrankten Menschen, welche sie als sehr aktiv und mobil erlebte. Sie war richtig gefordert, ihre Schützlinge zu beschäftigen. So las sie mit ihnen in Bilderbüchern oder spielte Stadt-Land-Fluss: "Nennen Sie mir eine Stadt mit dem Anfangsbuchstaben B, nennen Sie mir ein Land mit B...." Daneben half sie noch mit bei Frühstück und Essensausgabe.

Großer Respekt
Um 12.30 Uhr endete die Hospitanz, und es rief wieder das Amt als Oberbürgermeisterin. Welche Eindrücke und Erfahrungen nimmt Katrin Albsteiger mit von ihrem Einsatz im SeniorenWohnen Ludwigsfeld?
Sie hatte vorher schon Respekt vor der Pflege - jetzt ist er noch größer. Menschen, die hier tätig sind, zeichnen sich durch hohes Einfühlungsvermögen und viel Empathie aus. Sie erhalten auch einiges zurück. Denn die Pflege kann sehr erfüllend sein: "Es ist ein toller Beruf!"

"Viel gelacht"
Die Zusammenarbeit im Team verlief reibungslos und harmonisch. Die Aufgaben ließen sich gut bewältigen, wobei - anders als etwa in Coronazeiten - alle Kräfte gesund waren. Das nette Miteinander in der Gruppe hat Katrin Albsteiger besonders gut gefallen: "Wir haben zusammen viel gelacht."

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