Heiratsantrag vor der Einweihung
40 Jahre SeniorenWohnen Neu-Ulm Ludwigsfeld
Der Neubau in Ludwigsfeld
hs. Gleich zweimal reiste der damalige bayerische Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel an für das Seniorenheim, das zum Bayerischen Roten Kreuz gehörte: Zur Grundsteinlegung des Neubaus am 17. Juli 1978 und - zwei Jahre später - zur feierlichen Einweihung des fertigen Gebäudes am 10. November 1980.
Es handelte sich um die 59. Senioreneinrichtung im Freistaat, hatte eine Wohn- und Nutzfläche von über 9.000 Quadratmeter und bot Platz für 150 Bewohner. Dabei gab es zu dieser Zeit im ganzen Landkreis Neu-Ulm nur 529 Altenheimplätze.
Schnell ausgebucht
Deswegen lagen schon ein Jahr vor der baulichen Fertigstellung 96 verbindliche Anmeldungen vor. Eröffnet wurde das neue Seniorenheim in dem Neu-Ulmer Ortsteil Ludwigsfeld rund ein halbes Jahr vor der Einweihung, und zwar am 15. April 1980.
Der erste Bewohner zog im Mai ein. Schon bald waren alle Plätze vergeben. Im November umfasste die Warteliste bereits 40 nicht mehr zum Zuge gekommener Interessenten. Mittlerweile sind die Wartelisten noch länger.
Die Bewohner
Dabei waren 1980 die Bewohner überwiegend rüstig. Ihr Durchschnittsalter betrug 65 Jahre. Neben 120 Wohnplätzen gab es nur 30 Pflegeplätze.
Jetzt, 40 Jahre später, liegt das Durchschnittsalter der Bewohner bei 84,2 Jahren. Nach einem Gebäudeanbau in 1990 stehen 208 Plätze zur Verfügung. 204 davon sind Pflegeplätze.
Warum ziehen die Menschen heutzutage erheblich später in ein Seniorenheim? Ein Grund dürfte darin liegen, dass ihre Lebenserwartung gestiegen ist. Außerdem gibt es mittlerweile ambulante Pflegedienste, welche die Menschen zu Hause betreuen. Auch das SeniorenWohnen Ludwigsfeld bietet seit 2017 einen ambulanten Pflegedienst an.
Heimisch fühlen
Einrichtungsleiter Ralf Waidner und die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen auf vielerlei Weise dafür, dass sich die Bewohner heimisch fühlen:
Die Einzelappartements sind bis auf Pflegebett und Nachtkästchen unmöbliert und werden mit eigenen, liebgewordenen Möbelstücken eingerichtet. Manche Bewohner haben gleich ihren Hund, ihre Katze oder einen Kanarienvogel mitgebracht.
Abwechslung bieten auch Angebote wie Gymnastik und Klangmassage sowie viele Veranstaltungen im Haus: Konzerte, gemeinsames Singen, Bingo-Spielen, Auftritte der Gesundheitsclowns Lotti und Liesel, Tanz beim „Nachtcafé“...
So schreibt die 82-jährige Anneliese Lepper in der Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum: „Vor dem Einzug hätten wir uns nicht vorstellen können, dass dieses Pflegeheim zu einem Zuhause werden könnte, wie es heute für uns ist.“
Plus für Mitarbeiter
In der Jubiläumsfestschrift kommen auch die Beschäftigten zu Wort. Einige von ihnen fanden zum SeniorenWohnen Ludwigsfeld, weil es ihnen empfohlen wurde von Verwandten oder Freunden, die dort schon arbeiteten. Sie verweisen auf die Hilfsbereitschaft im Team, die Freude an ihrer sinnstiftenden Arbeit und die Wertschätzung, die sie dafür erfahren.
Zur Anerkennung gehören auch Gesten wie wöchentlich eine als Arbeitszeit bezahlte Stunde Sport, der Fitnessraum und die Massageliege, Mitarbeiterwohnungen, die tägliche Vitaminbar, das Frühstücksbuffet in der Adventszeit oder in der Sommerhitze ein leckeres Eis für jeden.
Jubiläumsfeier
Im Juni sollte das 40-jährige Jubiläum groß gefeiert werden. Jedermann wäre herzlich eingeladen gewesen. Das Programm für ein fröhliches Festwochenende stand bereits.
Doch dann kam Corona. Deswegen wird die 40er-Feier auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie findet aber auf jeden Fall statt, und sei es am 41. Geburtstag.
Dabei soll es auch einen Tag der offenen Tür geben, das heißt: man kann bei Hausführungen das SeniorenWohnen Ludwigsfeld kennenlernen.
Dann wird sich mancher Besucher vielleicht fragen, in welchem Appartement das vor 40 Jahren getraute „älteste Liebespaar Deutschlands“ gewohnt hat? Es waren zwei. Denn beide Eheleute behielten auch nach der Hochzeit ihre eigenen Appartements, da er ein großer Volksmusikfan war und sie lieber in Ruhe lesen wollte.