Mit Menschen umgehen und gebraucht werden
Angehende Altenpflegerinnen im SeniorenWohnen Ludwigsfeld berichten über ihre Ausbildung
Der Weg zur Altenpflege
Meliha Trbalic kam als Krankenschwester aus Bosnien nach Deutschland. Doch ihr Berufsabschluss wurde hier nicht anerkannt. Da begann sie vor einem Jahr im SeniorenWohnen Ludwigsfeld eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Dabei fiel der jungen Frau gleich ein großer Unterschied auf: In ihrem früheren Beruf standen medizinische Kenntnisse im Vordergrund. Jetzt spielt auch der richtige Umgang mit älteren Menschen eine große Rolle.
Angelina Fischer kommt im Oktober in ihr drittes Ausbildungsjahr. Bei ihr liegt die Altenpflege in der Familie. Die Großmutter war in diesem Beruf tätig, und die Mutter ist es ebenfalls. Tochter Angelina durchlief während der Schulzeit kurze Schnupper-Praktika für verschiedene Berufe. Und welches hatte ihr am besten gefallen? Das Praktikum in der Altenpflege. Angelina Fischer mag es einfach, älteren Menschen zu helfen. „Wenn man hilft, bekommt man das durch ein Lächeln, ein „Danke“ wieder zurück. Außerdem ist die Altenpflege ein Beruf, den man immer braucht.“
Wie kamen sie zum SeniorenWohnen Ludwigsfeld?
Angelina Fischer erhielt von ihrer Mutter den Tipp, sich beim SeniorenWohnen Ludwigsfeld zu bewerben: „Da ist es gut“. Die Mutter musste es wissen, denn sie arbeitet selbst dort
Meliha Trbalic hatte auf ihre 80 Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz zehn Einladungen zu einem Gespräch erhalten. Der Termin beim SeniorenWohnen Ludwigsfeld gefiel ihr besonders gut: Die Kollegen und Bewohner, die sie kennenlernte, waren sehr nett und hilfsbereit. „Das ist ein Fall für mich“, dachte sie sich und sagte zu.
Der Umgang mit älteren Menschen
Meliha Trbalic war aus ihrer Zeit als Krankenschwester her gewohnt, sich auf medizinische Fragen zu konzentrieren. Deswegen musste sie sich in der Altenpflege anfangs sehr darum bemühen, auf die Menschen näher einzugehen. Jetzt hat sie das verinnerlicht, es ist zum Alltag geworden. Wenn beispielsweise ein Bewohner täglich etwas Bestimmtes - wie die Zeitung - wünscht und an einem Tag plötzlich nicht mehr, dann fragt sie sich gleich: „Was ist da los?“
Angelina Fischer sieht ihre Aufgabe darin, immer einen Weg zu finden, mit dem einzelnen Bewohner - oder der Bewohnerin - umzugehen. Ein Demenzkranker erfordert eine andere Ansprache als etwa ein körperlich beeinträchtigter und geistig voll aktiver Bewohner. Außerdem kann jeder Mensch täglich oder stündlich in einer anderen Laune sein. Auch das macht die Arbeit in der Altenpflege so abwechslungsreich.
Was lernt man hierzu in der Berufsfachschule?
Zu dieser Frage bricht eine lebhafte Gruppendiskussion aus. Daran beteiligen sich auch die Ausbildungsbetreuerin Sarah Häussler, die demnächst zur stellvertretenden Leiterin einer anderen Senioreneinrichtung aufsteigt, und ihre Nachfolgerin Elena Zeschik.
In der Berufsschule unterrichtet und in der Pflegepraxis angewandt wird sehr viel Psychologie. Man lernt beispielsweise, unabänderliches Verhalten Demenzkranker nicht zu bewerten, sondern als gültig zu akzeptieren, sprich: zu „validieren“. Sehr hilfreich ist auch das „Spiegeln“. Vereinfacht dargestellt geht es hier darum, die Gefühle und Bedürfnisse des anderen aufzunehmen und so wiederzugeben, dass er sich verstanden fühlt. Dann kann er sein Verhalten am ehesten überprüfen und erforderlichenfalls ändern.
Angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger lernen also Fähigkeiten, die auch in Führungs- und Managementseminaren geschult werden und in allen Lebensbereichen helfen.
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Meliha Trbalic möchte gerne beim SeniorenWohnen Ludwigsfeld bleiben. Sie ist sehr interessiert an der Wundbehandlung und will sich in diesem Bereich weiterbilden.
Angelina Fischer hat derzeit vor allem ihre Abschlussprüfung vor Augen. Vielleicht folgt danach eine Weiterbildung zur Fachkraft für Geriatrie, also für Altersmedizin und -heilkunde.
Ist die Altenpflegeausbildung zu empfehlen?
Angelina Fischer ist sehr zufrieden mit der Ausbildung im SeniorenWohnen Ludwigsfeld und empfiehlt sie „auf jeden Fall“: „Man erlernt einen abwechslungsreichen Beruf, der immer gebraucht wird - besser geht es eigentlich gar nicht.“
Meliha Trbalic sieht das ebenso. Sie begegnete neulich im Supermarkt einer älteren blinden Frau und half ihr beim Einkaufen. Früher wäre ihr nie aufgefallen, dass die Dame Hilfe benötigt. Jetzt hat Meliha Trbalic das sofort gesehen.
Das Erlebnis schilderte sie einer Freundin. Die sagte nur: „Du hast recht, die alten Menschen brauchen uns einfach.“