Ausgabe vom 02. Juli 2016 - Besser Leben

Geh hinein in deine Kraft – durch Kinofilme!

Kinomomente fürs Leben

Wie schaffe ich es, das Leben im Ganzen anzunehmen? Wie finde ich eine Verbindung zu meiner inneren Kraft? Diesen Fragen gingen rund 1200 Teilnehmer auf dem Kongress „Spiritualität im Leben“ nach, der vom 2. bis 5. Juni 2016 von der Akademie Heiligenfeld in Bad Kissingen veranstaltet wurde. Hochkarätige Referenten zeigten in Vorträgen und Workshops, wie Spiritualität individuell gelebt werden kann. Einer davon war der Schweizer Theologe und Autor Pierre Stutz. Die Ulmer Journalistin und Buchautorin Diana Wieser hat seinen Vortrag besucht.

dw. Spiritualität als Ruf des Lebens nach sich selbst und als Sehnsucht, in etwas Größerem aufzugehen.Jeder kann spirituelle, mystische Momente im Alltag erleben, die auch als „Gipfelerlebnisse“ bezeichnet werden.

Diese können zum Beispiel beim Meditieren auftreten, beim Sport, Sex, Tanzen und Singen. In diesen lebendigsten Momenten sind wir eins mit allem. Für Pierre Stutz stellen auch Kinofilme einen meditativen Akt der Selbsterkenntnis dar. „Beim Filmeschauen bin ich voll da – und ganzweg“. Dazu hat erfolgende Ermutigungen:

1. Bleib bei dir – sammle  dich!

Filme, die sich durch Einfachheit, Genauigkeit und einen inneren Lebensfunken auszeichnen, können als Kraft- und Inspirationsquelle dienen. Ohne Action oder technischen Bombast auskommend, bringen sie den Geist zur Ruhe, betonen das Wesentliche, das in unserer schnelllebigen Zeit oft unbeachtet bleibt. Pierre Stutz plädiert für eine engagierte Gelassenheit und empfiehlt Filme von Ingmar Bergman und Christoph Krislovski (Regisseur der Drei - Farben-Trilogie)

2. Du bist mehr, als deine Verletzungen 

Lass dich nicht darauf reduzieren. Im Film „Der Club der toten Dichter“ ermuntert der Lehrer Mr. Keating seine Schüler dazu, AUF das Pult zu steigen und den Raum von oben zu betrachten. „Gerade wenn du etwas wirklich zu wissen glaubst, solltest du es aus einer neuen Perspektive überprüfen.“ Auch räumliche Veränderungen wie Reisen, Bergsteigen, Tauchen oder das Klettern auf den Küchentisch, können die eigene Wahrnehmung verändern. 

3. Erwache zum Träumen 

„Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Beginn einer neuen Realität.“ Wie mächtig die gemeinsame Imagination sein kann, zeigt der mit sieben Césars ausgezeichnete Film „Timbuktu“. Malische Kinder, denen die IS-Miliz das Fußballspiel verbietet, machen mit einem unsichtbaren Ball weiter. Nicht ohnmächtig in der Opferrolle verharren, sondern bei Widerstand den eigenen Weg in Würde weitergehen, angekommen bei sich selbst. 

4. Spiel dich ins Leben durch Freude 

Ausgelassene Lebensfreude beflügelt. Charlie Chaplin hat dies vorgemacht sowie Roberto Benini in seinem oscargekröntem Meisterwerk „Das Leben ist schön“. Hier spielt ein Vater seinem Sohn im KZ vor, dass alles nur ein inszeniertes Spiel sei. Mit fantasievollem Humor rettet er dessen kindliche Unschuld und letztlich sein Leben. Stutz fordert: „Wir brauchen den lachenden Segen Gottes“

5. Vertraue, dass wir am Widerstand wachsen können

Kleine Widerstandsfilme von Doris Dörrie und Margrethe von Trotta machen dazu Mut. Piere Stutz‘ Geheimtipp: der Dokumentarfilm „Tomorrow – die Welt steckt voller Lösungen“. Darin zeigen Experten alternative Möglichkeiten in punkto Ökologie, Demokratie und Wirtschaft auf.

6. Du darfst scheitern!

Scheitern gehört zur Ambivalenz des Lebens. Es gilt, wieder aufzustehen und Scheitern als Aufforderung zu verstehen, den richtigen Weg einzuschlagen. Getreu den Worten von Samuel Beckett „scheitere wieder, scheitere besser“. Filme von Rainer Werner Fassbender und dem finnischen Regisseur Aki Kaurismäki geben den kleinen, gescheiterten Existenzen ein Gesicht und zeigen, dass mehr in ihnen steckt.

7. Sag Ja zu deinem Weg 

Sich nicht darauf fixieren, was im Leben nicht gelungen ist, sondern täglich darüber  STAUNEN, was möglich werden konnte. Pierre Stutz legt eine Szene aus dem Film „Philomena“ nahe, in der die 70-jährige jener Klosterschwester vergibt, die einst ihren unehelichen Sohn zur Adoption freigegeben hatte. In dieser Szene verkörpert Philomena wahrhaft menschliche Größe: „Ich will die Menschen nicht hassen. Das muss anstrengend sein.“ Die Message des Films: Vergeben – sowohl sich selbst, als auch anderen – ist schwer. Aber es ist noch schwerer, im Hass stecken zu bleiben. 

8. In etwas Größerem aufgehen, als man selbst ist

Dazu eine Filmszene aus „Billy Elliot“: Der aus einer Arbeiterfamilie stammende elfjährige Billy  möchte gegen den Willen seines Umfeldes Tänzer werden. Beim Vortanzen in der Royal Ballet School wird er gefragt, was das für ein Gefühl sei. Seine Antwort: „Wenn ich tanze, vergesse ich alles und verschwinde, als würde sich mein Körper verändern. Ich fliege… wie Elektrizität.“ Besser lässt sich für Pierre Stutz eine mystische Erfahrung nicht beschreiben. Voll da – und ganz weg: In solchen Momenten ist das Leben bei sich selbst angekommen! 

Tipp

Auf www.pierrestutz.ch empfiehlt der Autor Mutmachfilme. Mehr dazu in seinem Buch: „Geh hinein in deine Kraft – 50 Filmmomente fürs Leben“, erschienen im Herder Verlag.

Hinweis 

Der nächste Kongress hat den Schwerpunkt „Liebe“. Er behandelt die Themen Eigenliebe  und Beziehungen, Sexualität und Kreativität, Toleranz und Ethik in Medizin, Politik & Wirtschaft. Der Kongress findet vom 18. bis 21. Mai 2017 in Bad Kissingen statt. Mehr Infos: www.kongress-heiligenfeld.de.

Diana Wieser

Die Autorin dieses Artikels arbeitet als freiberufliche Journalistin, Texterin und Autorin in Ulm und Umgebung. Ob Gesundheit, Ernährung, Fitness, Natur, Spiritualität oder Unternehmen mit herausragender Corporate Social Responsibility – ihr Interesse gilt ganzheitlichen, lebensbejahenden Themen. Davon handelt auch ihr Buch: „Mehr Blick – Stories vom Suchen und Finden auf Reisen.“  Mehr unter:  www.adwordising.de.


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