Ausgabe vom 31. Mai 2014 - Besser Leben

In die Ober- oder in die Unterwelt?

Was man so alles erlebt auf Seminaren zur schamanischen Heilarbeit:

Wer einen Menschen kennen lernen will, schaut ihm ins Gesicht. Der Psycho-Physiognomiker tut das ebenfalls. hs. Anscheinend kann man fast alles lernen. Sogar Dinge, die einem unerklärlich erscheinen. Beispielsweise die schamanische Heilarbeit der Inka-Indianer. Dr. Helmut Schomaker hat hierin eine Ausbildung absolviert und schildert einige seiner Erlebnisse: Seit Jahrzehnten, genauer gesagt seit Geburt, litt ich an einer Getreidemehlunverträglichkeit. Brot, Spätzle und sonstige Getreideprodukte durfte ich nicht essen. Bis mich vor zwei Jahren der Schamane Thomas Fink behandelte. Seitdem esse ich Brot und Getreideerzeugnisse in allen Arten und in rauen Mengen. In der Lebensfreude vom Mai 2013 habe ich darüber berichtet.
Was man für Fähigkeiten braucht, um solche Behandlungen zu geben, hat mich weniger interessiert. Ich wusste nur: Der Schamane Thomas Fink hat sie und ich - als Normalsterblicher - nicht. Bis Thomas eine Ausbildung in genau den Methoden anbot, mit denen er mich behandelt hatte. Neugierig meldete ich mich an. Und so saß ich an einem schönen Augustwochenende 2013 zusammen mit fünf Mitschülern, um die Heilarbeit der Inka zu erlernen. Eine Teilnehmerin war übrigens 93 Jahre alt. Sie war bei allen drei Seminarwochenenden mit dabei. Wir Gruppenmitglieder lernten uns sehr gut kennen, schließlich haben wir uns gegenseitig zu Schulungszwecken behandelt.
Woraus bestehen diese Behandlungen? Zunächst aus vielen Ritualen: So schüttle ich anfangs eine Rassel und spreche einen schönen Text, um den Behandlungsraum vorzubereiten. Anschließend befrage ich meinen Klienten: Was ist sein Anliegen, sein Problem? Das können etwa Migräne sein, Ängste oder ein Projekt, das partout nicht laufen will. Kann sich der Klient in das Gefühl hinein versetzen, das er mit seinem Problem verbindet? Dann darf er dieses Gefühl dreimal in einen kleinen Stein pusten. Nun legt er sich entspannt hin. Ich lege den Stein auf seinen Körper und begebe mich in meiner Vorstellungswelt auf Reisen. Auch diese Reisen unterliegen vielen Ritualen, sie können etwa in die Unter- oder Oberwelt führen, in Räume der Erinnerungen, Möglichkeiten und Glaubenssätze. Aber die Bilder und Sätze, die in mir dabei auftauchen, sind an keine Regeln gebunden. Sie kommen ganz von alleine, unerwartet und erscheinen oft sinnlos. Sie werden in meiner Vorstellung zum Guten verändert. Dann folgt wieder eine Abfolge von Ritualen, bis die Behandlung abgeschlossen ist. Nun wird der Klient sachte geweckt. Ich schildere ihm, was ich an Bildern und Sätzen gesehen habe. Und ich komme mir schon sehr schamanisch vor, wenn er darin Ereignisse aus seinem Leben wieder erkennt, von denen ich gar nichts wissen konnte.

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