Gut kochen für die Intelligenz
Erfreuliches
hs. Warum wird es Pferden oder Kühen auf der Weide nie langweilig? Weil sie ständig mit Essen beschäftigt sind. Sie brauchen sehr viel Zeit, um sich ausreichend zu ernähren.
Den frühzeitlichen Menschen beziehungsweise ihren Vorfahren erging es ähnlich. Dabei war Essen für ihre Entwicklung äußerst wichtig. Denn vor allem eines unserer Organe hat einen ganz besonderen Appetit: Das Gehirn. Es trägt nur rund zweieinhalb Prozent zum Körpergewicht bei, beansprucht aber etwa 20% des täglichen Energiebedarfs.
Die Devise für den menschlichen Fortschritt lautete also: Energiereich und schnell essen. Energiereich, damit das Gehirn wachsen kann, und schnell, damit es genügend Zeit hat, seine Gedanken und Ideen auch umzusetzen.
Deswegen beruht die stürmische Entwicklung der Menschheit vor allem auf drei Säulen:
Landwirtschaft: Erst der systematische Anbau - etwa von Reis, Mais, Bohnen oder Weizen - sorgte für ausreichend Nahrung.
Fleisch: Es bewährte sich als Energielieferant Nummer 1.
Kochen: Die Zubereitung am Feuer machte gerade das Fleisch leichter verdaulich, länger haltbar und schneller verzehrbar. So müssen wir nicht wie die Schimpansen täglich sechs Stunden lang kauen. Der Harvard-Anthropologe Richard Wrangham sieht in der Erfindung des Kochens die wichtigste Grundlage unseres Fortschritts. Demnach begann der Mensch nicht zu kochen, weil er schlau wurde, sondern er wurde schlau, weil er zu kochen gelernt hatte.
Natürlich lohnt es sich auch heute noch, gut zu kochen: Für den Genuss, den Körper und die Intelligenz.
