Nicht sauer sein
Facharzt Dr. Florian Brückner
hs. Wer rechnet schon damit, dass etwa Verspannungen oder Kopfschmerzen vom Magen ausgehen können, genauer gesagt: von unserem Säure-Basenhaushalt? Wie wichtig dieser für uns ist und wie wir ihn ins Gleichgewicht bringen können, das erläutert Facharzt Dr. Florian Brückner:
In unserem Körper befinden sich Säuren. Neutralisiert werden sie durch ihr Gegenstück, die Basen. Beide stehen - wenn wir gesund sind - in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander, sprich: der Säure-Basenhaushalt ist ausgeglichen.
Unser Magen spielt dabei eine wichtige Rolle. An seinen Wänden, an der Magenschleimhaut, lagert sich Kohlensäure ab. Diese wird gespalten in zwei Teile:
- Der saure Teil wird zur Magensäure. Sie dient dazu, Keime abzutöten und Eiweiß und Fett zu verdauen.
- Aus dem basischen Teil entsteht das Bicarbonat. Es bildet das wichtigste Puffersystem im Körper. Denn es stellt ausgleichende Basen bereit, sobald irgendwo im Blut oder Gewebe mal die Säure überhand nehmen sollte.
Ist jedoch unser Bicarbo natpuffer nicht ausreichend gefüllt, so übersäuert unser Körper. Das kann sich in vielen Symptomen zeigen:
Erhöhte Schmerzempfindlichkeit, beispielsweise Verspannungen, Migräne, rheumatische Beschwerden, Kopfschmerzen.
Verstärkte Osteoporoseneigung.
Ob solche Beschwerden auf Übersäuerung oder andere Ursachen zurückzuführen sind, das stellt Dr. Brückner durch ausführliche Befragung und Labordiagnostik fest. Dann entwickelt er ein auf den Patienten abgestimmtes Maßnahmenpaket. Um Säuren und Basen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, empfiehlt er unter anderem:
- Basenreiche Ernährung, also weniger Fleisch, Alkohol, Kaffee, Nikotin und dafür mehr Gemüse und basische Mineralwasser. Außerdem viel stilles Wasser trinken.
- Moderate Bewegung, weil wir dabei Säure abatmen
- Stress abbauen und genügend schlafen.