Ausgabe vom 26. September 2015 - Besser Leben

Karleen Savariau über Traumdeutung

Botschaften der Seele?

Karleen Savariau ist Mitglied von Find Me. Diese Organisation sucht vermisste Menschen. Einer ihrer besten „Finder“ arbeitet mit Träumen.

Er hat sich im Lauf der Jahre ein Traumlexikon angelegt mit allen Symbolen, die ihm schon erschienen sind. Wenn er jemanden sucht, nimmt er sich vor dem Schlafen vor, von ihm zu träumen. Außerdem legt er ein Blatt Papier neben das Bett. Das Papier enthält nur das Geburtsdatum des Vermissten und ansonsten viel Platz für Notizen.

Träume galten bereits in der Antike als symbolische, meist wichtige Botschaften, die von göttlicher oder von dämonischer Quelle kamen. Einen völlig anderen Stellenwert hatten Träume hingegen im Zeitalter der Aufklärung. Da sah man in ihnen wertlose „Schäume“.

In ungefähr dieser Bandbreite - zwischen Hinweis und Hirngespinst - bewegt sich bis heute das Meinungsspektrum. Geprägt wurde die moderne Traumdeutung vor allem durch zwei Psychoanalytiker, durch Sigmund Freud und C. G. Jung.

Sigmund Freud
Er lebte von 1856 bis 1939.´Für ihn waren Träume ein „Königsweg zum Unbewussten“: Aufgrund unserer Erziehung verdrängen wir grundlegende - beispielsweise sexuelle - Bedürfnisse. Diese bleiben im Unbewussten und erreichen nicht das Bewusstsein. Sie werden sozusagen verschwiegen, sprich: zensiert.

Bei jedem Traum versuchen nun die unterdrückten Triebwünsche, die Zensur zu umgehen und sich bemerkbar zu machen. Ihre Botschaft bildet den sogenannten latenten Inhalt des Traumes.

Doch das ist nicht der Traum, an den wir uns erinnern, der „manifeste“ Traum. Denn hier hat die Zensur schon wieder zugeschlagen. Die vom Träumenden nachträglich geschilderten Symbole und Bilder müssen also erst analysiert und umgedeutet werden, bevor man in ihnen die eigentliche Botschaft erkennen kann.

Dazu dienen vor allem die „freien Assoziationen“. Das heißt, man fragt den Träumer, was ihm zu den einzelnen Symbolen einfällt. Dank solcher Zusatzinformationen soll der wahre Inhalt des Traumes entschlüsselt werden.

C. G. Jung
Auch für Carl Gustav Jung (1875 bis 1961) zeigte sich in den Träumen das Unbewusste: Es drückt sich aber direkt in den geträumten Bildern aus, ohne dass diese - etwa durch freie Assoziationen - uminterpretiert werden müssen.

Außerdem hat jeder Mensch auch ein sogenanntes kollektives Unbewusstes. Es beruht nicht auf seinen persönlichen Erfahrungen, sondern besteht kulturunabhängig bei allen Menschen gleichermaßen.

Dennoch verbergen sich hinter ein und demselben Symbol unter Umständen verschiedene Empfehlungen, je nachdem, wer sie träumt. So hatten zwei Patienten von C. G. Jung ungefähr den gleichen Traum: Sie reiten in einer Gruppe über das Feld, überspringen dabei einen Wassergraben, in den die anderen Reiter hineinstürzen. Einer der beiden Patienten war jung und zaghaft. Hier galt der Traum als Ermutigung, sich mehr zuzutrauen. Der andere Patient - älter und seit jeher draufgängerisch - war erkrankt. Ihm sollte der Traum klarmachen, welche Schwierigkeiten eintreten könnten, wenn er nicht allmählich vorsichtiger würde.

Traumerfindungen
Einige Erfindungen sollen im Traum entstanden oder zumindest beeinflusst worden sein. Dazu gehören Larry Pages Google und Albert Einsteins Relativitätstheorie.

Traumbild

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