Ausgabe vom 28. Februar 2015 - Besser Leben

Gute Nachrichten von Verstorbenen

Jenseitskontakte am 13.3. mit dem Medium Karleen Savariau

Über dreißig Herren und vor allem Damen waren an einem Freitag den 13. zu einem Vortragsabend in das Ulmer Bürgerhaus Mitte gekommen. Sie hatten eigentlich alle denselben Wunsch. Sie wollten Kontakt mit nahestehenden Verstorbenen aufnehmen.

hs. Dazwischen saß ich, Lebensfreude-Autor Dr. Helmut Schomaker: Bewaffnet mit Block und Bleistift, um etwas mitzuschreiben, von dem ich annahm, dass es sowieso nicht möglich ist. Denn wie sollte man mit Menschen in Kontakt treten, die schon längst tot sind?
Wer das kann, den bezeichnet man als Medium. Medium unseres Abends war Karleen Savariau. Ziemlich zu Beginn ihres Vortrages fragte sie nach einem Freiwilligen. Betretenes Schweigen im Publikum. Erst nach einer Weile meldete sich eine Dame. Sie kam vor, erhielt einen Zehn-EuroSchein überreicht und durfte sich gleich wieder setzen. Erstaunte Blicke im Publikum. Karleen Savariau erklärte: „Diese Frau hat etwas gewagt und hat gewonnen.Das ist es, bei dem uns die Empfehlungen Verstorbener helfen können: Belastungen abwerfen, Grenzen überschreiten, Neues angehen.“ Die meisten Zuhörer waren ursprünglich nicht gekommen, um sich helfen oder gar heilen zu lassen. Sie wollten vor allem wissen, wie es dem oder der Verstorbenen geht. Die Antwort auf diese Frage - beruhigte die Referentin - fällt in der Regel positiv aus: Verstorbenen geht es gewöhnlich gut, zumindest besser als uns angespannten Erdenbürgern. Das zeigte auch der folgende, praktische Teil des Abends:
In einer kurzen Meditation  stellte sich jeder Anwesende darauf ein, mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Danach herrschte erwartungsvolle Stille. Karleen Savariau blickte konzentriert ins Publikum und fragte mal diesen und mal jenen Zuhörer gezielt nach Verstorbenen. Sie deutete beispielsweise auf eine Dame mittleren Alters: „Hatte Dein Mann einen Vornamen mit M?“ „Ja“, bestätigte die Angesprochene, „er hieß Martin“. „Hatte er eine heisere Stimme?“ „Ja.“ „Hat er stark geraucht?“ „Ja.“  „Ich soll Dir ausrichten, es geht ihm gut, aber er vermisst das Rauchen sehr“.
Die Verstorbenen hatten den Hinterbliebenen natürlich noch mehr mitzuteilen. So wurde eine Zuhörerin gefragt: „Du überlegst Dir, Dich selbständig zu machen?“ „Ja.“ „Dein verstorbener Mann rät Dir, es zu wagen.“ Das Medium wandte sich so an viele Zuschauer im Publikum. Es fragte nach Eigenschaften und Ereignissen, von denen es gar nichts wissen konnte. Und es teilte die aufbauenden und tröstenden Empfehlungen der Verstorbenen mit. Am Schluss schaute es mich an: „Jetzt kommen wir zu Dir“. Erschrocken legte ich mein Schreibzeug weg. „Ich sehe eine schlanke, große Frau mit langen hellen Haaren, sie ist schon lange verstorben“. Meine Mutter war tatsächlich groß und schlank, hatte aber dunkle, eher kurze Haare. Karleen Savariau nannte viele mir bekannte Einzelheiten, von der Anzahl meiner Geschwister bis zu einem Mietshaus im Familienbesitz. Alles schien zu passen, nur nicht die langen hellen Haare zu meiner Mutter. Erst auf dem Heimweg fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Beschreibungen trafen haarscharf auf meine Großmutter zu. Dass sich die vor 27 Jahren verstorbene Oma nochmals bei mir melden würde, das hatte ich von diesem Vortragsabend nun wirklich nicht erwartet.

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