Käse von glücklichen Kühen
Heumilch der Schönegger Käse Alm
hs. So beschaulich, wie es in Jürgen Ackermanns Ladendekoration zugeht, leben anscheinend auch die Kühe, deren Milch und Käse er anbietet. Der gelernte Molkereitechniker verkauft in seinem Laden in der Ulmer Herdtbruckerstraße nämlich nur Käse und andere Produkte aus Heumilch. Was ist Heumilch? Das ist die Milch, wie sie früher immer hergestellt wurde: Von Kühen, die im Sommer auf Wiesen und Weiden grasen und im Winter Getreideschrot und noch richtiges Heu zu essen bekommen. Jeder der schon einmal bei der Heuernte mitgeholfen hat, denkt vermutlich mit Schrecken und Wehmut an diese staubige und schweißtreibende Arbeit zurück: Das Gras wird geschnitten und bleibt für einige Tage auf der Wiese zum Trocknen liegen. Das sind die Tage, an denen der Bauer immer wieder besorgt zum Himmel blickt und auf beständigen Sonnenschein hofft. Zwischendurch wendet er das Heu, damit es von allen Seiten trocknet. Wenn der Wettergott gnädig war, wird schließlich das Heu zu Ballen gepresst oder lose eingelagert. Rund 97 Prozent aller Bauern arbeiten heutzutage schneller. Sie pressen das frisch geschnittene, noch
feuchte Gras zu großen, folienverpackten Rundballen oder lagern es in Silos ein. Dort vergärt es dann, bevor es verfüttert wird. Die Schönegger Käse Alm, deren Produkte Jürgen Ackermann vertreibt, gehört jedoch zu den drei Prozent der Bauern, die den mühsamen Weg unserer Vorfahren wählen. Sie ernährt ihre Kühe traditionell und erhält dafür echte Heumilch. Warum macht sie das? Eine Studie der Universität Wien bestätigte der Heumilch einen besonders hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren. Und diese wirken sich ja positiv auf unser Herz-Kreislauf-System aus. Außerdem merkt man dem Aroma des Heumilchkäses an, dass die Kühe eine reichhaltige Kost genießen. Im Heu und auf den Weiden finden sie durchschnittlich 30 bis 50 verschiedene Gräser und Kräuter.