Ausgabe vom 31. Mai 2014 - Geniessen & Erleben

„Ich will nicht länger warten: Hanf in meinen Garten“

Global Marijuana March in Ulm

Es war der letzte richtig kalte Samstag in diesem Frühjahr, der 3. Mai 2014, der Tag des Global Marijuana March. Wie jedes Jahr trafen sich an diesem Tag weltweit Menschen, um die völlige Freigabe von Hanf beziehungsweise Cannabis zu fordern. Auch Ulm war wieder dabei: Friedlich, humorvoll und gut gelaunt.

hs. Vieles sorgte bei dem Ulmer Welt Hanf Marsch für gute Stimmung: Ein kleiner Leiterwagen mit Beschallungsanlage verbreitete sommerlich-entspannte Musik. Mehrere hundert Teilnehmer zogen fröhlich mit, vom buntesten Punk bis zum Anzug- und Krawattenträger. Letzterer hatte sich übrigens als Passant spontan dem Demonstrationszug angeschlossen. Die Polizei hingegen hielt sich verständnisvoll zurück. Der einzige uniformierte Polizist, der während der Demonstration zu sehen war, war ein eifrig strampelnder Junge auf seinem Spielzeugtraktor. Zu bewundern waren auch eine wandelnde Hanfpflanze, einige andere einfallsreiche Kostüme und natürlich viele Plakate: „Deutscher Staat - erlaub die Saat“, „Hanf in Sicht“, „Don‘t panic, it‘s organic“ oder „Ich will nicht länger warten: Hanf in meinen Garten“. Der Organisator, Stefan Oberdorfer vom Hemperium,  präsentierte auch einen Ehrengast: Georg Wurth aus Berlin. Er ist Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbandes. Im Januar hatte er in der Pro 7/SAT 1-Castingshow „Millionärswahl“ für seinen Verband eine Million EURO gewonnen. Mit ihr im Rücken will er sich noch stärker für die vollständige Legalisierung von Hanf einsetzen. Hanf hat, so erklärte Georg Wurth, die Menschen seit Jahrtausenden begleitet, als ökologische, vielseitige Nutzpflanze und als Genussmittel. Natürlich ist, wie bei jedem Genussmittel, sein übermäßiger Konsum schädlich. Aber braucht man deswegen Verbote und Kriminalisierung? Oder kann eine freie Gesellschaft ihren mündigen Bürgern zutrauen, selbst zu entscheiden, was ihnen gut tut? Der Welt Hanf Marsch in Ulm jedenfalls hat wohl allen gut getan: Den fröhlichen Demonstranten und den schmunzelnden Passanten.

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