Ausgabe vom 08. Februar 2014 - Gesundheit

Leben ist Bewegung

Osteopathie

hs. „Was ist Osteopathie?“, fragt sich der unbedarfte Zeitgenosse. Hat sie etwas mit Physiotherapie zu tun? Denn manche Physiotherapeuten bieten auch Osteopathie an. Und was die Physiotherapie leistet, ist bekannt: Gymnastik, Massagen und andere Therapien, bis beispielsweise Rücken- oder Ischiasschmerzen verschwinden. Fast jeder gestresste Herr im fortgeschrittenen Alter denkt dankbar an die Hilfe durch Physiotherapeuten zurück. Wie nun die Osteopathie arbeitet, das erklärt uns Daniel Hipp. Auch er und seine Frau Daniela sind Physiotherapeuten und Osteopathen.

Vor über 130 Jahren entwickelte der US-Amerikaner Andrew Taylor Still eine Behandlungsmethode, deren Namen er zusammensetzte aus zwei griechischen Worten: „Osteon“ - das heißt „Knochen“ - und „Pathos“, übersetzt von Pessimisten mit „Leiden“ und von Optimisten mit „Leidenschaft“.  Für Still waren die Knochen deshalb so wichtig, weil sie alle im Körper wirkenden Kräfte widerspiegeln. Er empfahl aber nun nicht, direkt die Knochen zu bearbeiten. Das wäre für den Behandelnden doch zu anstrengend und für den Kunden eher schmerzhaft. Stattdessen arbeiten Osteopathen vorwiegend mit den Geweben, und zwar mit allen, welche auf die Knochen Auswirkung haben. Wie können wir uns diese Arbeit vorstellen? Daniel Hipp schildert sie an einem Beispiel: Eine Kundin konnte ihren Arm nur schwach anheben, obwohl keine Muskelverspannungen oder ähnliches festzustellen waren. Daniel Hipp erspürte ganz leicht mit seinen Händen, ob und wo Blockaden im Gewebe bestehen. Er fand die Störquelle bei einer verhärteten Narbe im Bauchraum. Dort begann er, mit vorsichtigen Berührungen das Gewebe in eine andere, entspanntere Position zu verschieben. So „normalisierte“ er es wieder: Die Dame konnte ihren Arm nach der ersten Sitzung schon auf halbe Höhe anheben. Nach der zweiten Sitzung war der Arm wieder frei beweglich. Und Beweglichkeit ist für Osteopathen sehr wichtig. Das folgt aus ihren drei Basisprinzipien: Der Körper bildet eine Einheit aufeinander abgestimmter Teile. Er will sich selbst heilen. Er muss beweglich sein. Denn Leben ist Bewegung.

Anzeige


Weitere Artikel

Entspannung im Körper

hs. Was passiert, wenn wir uns ärgern oder ängstigen? Der Körper spannt sich an. Was passiert, wenn sich der Körper entspannt? Ärger oder Angst können verfliegen. Neben Vorstellungskraft und Atem haben wir also noch ein weiteres gutes Instrument, um Stress abzubauen: Den Körper. weiter lesen