Ausgabe vom 30. Juni 2018 - Besser Leben

Magnetentchen behutsam angeln

Wie Sie sich überzeugend präsentieren

Vielleicht kennen Sie noch das Spiel, bei dem man in einem Wasserbecken schwimmende Spielentchen angeln musste. An den Entchen befanden sich kleine Magnete und an dem Köder der Angel auch. Wenn man es geschafft hatte, den Köder an das Entchen anzudocken, zeigte sich schnell eine besondere Eigenschaft der Magnete: Sie waren recht schwach. Das heißt, zog man zu schnell oder gar ruckartig an der Angel, war das Entchen wieder verloren. Es ließ sich nur ganz vorsichtig und langsam an den Beckenrand bugsieren. Und genau so behutsam wollen Ihre Zuhörer behandelt werden, wenn Sie einen Vortrag halten. Warum das so ist und wie Sie Ihre Präsentation überzeugend gestalten, erklärt die Ulmer Vortrags- und Präsentationstrainerin Viola Restle auf dieser und der folgenden Seite.

Lassen Sie sich Zeit
hs. Wenn jemand ein Buch liest, kann er jederzeit einen Satz noch ein zweites Mal lesen, zurück blättern oder einfach eine kleine Denkpause einlegen. Hört er Ihrem Vortrag zu, ist das nicht möglich. Sie als Redner geben das Tempo vor. Und wenn Sie ruhig und langsam sprechen, kann Ihr Zuhörer Ihnen besser folgen, bleibt das Magnetentchen eher an der Angel.

Sparen Sie am Inhalt
Um sich Zeit lassen zu können, müssen Sie genug Zeit haben. Damit ist nicht gemeint, so lange zu referieren, bis fast jeder im Publikum nervös auf die Uhr schaut oder mit den Augendeckeln kämpft. Es geht vielmehr darum, den Inhalt an die vorgegebene Vortragsdauer anzupassen. Am besten planen Sie, dass Sie schon etwas früher fertig sein können. Dann bleibt ausreichend Spielraum für nachvollziehbares Erklären, einprägsame Beispiele, Geschichten und Bilder, für wirkungsvolle Körpersprache und für die mindestens ebenso wichtigen kurzen Pausen.

Konzentrieren Sie sich auf Kernbotschaften
Zu Ihrem Thema gibt es bestimmt viele Informationen und Aspekte. Sie wissen hierzu vermutlich so viel, dass Sie stundenlang darüber referieren könnten. Andererseits werden Ihnen Ihre Zuhörer nur dann gut folgen, wenn Sie das Thema ruhig und anschaulich in der vorgegebenen Zeit behandeln. Ihr gesamtes umfangreiches Wissen können Sie also gar nicht unterbringen, das heißt: Sie müssen Informationen weglassen.

Theoretisch haben Sie dafür zwei Möglichkeiten: Sie sprechen alle Aspekte kurz an. Oder Sie setzen Schwerpunkte und beschränken sich auf Kernaussagen. Praktisch haben Sie jedoch nur eine Möglichkeit, nämlich die zweite. Wenn Sie nämlich alle Themenbereiche kurz abhandeln, müssen Sie entweder oberflächlich und damit nichtssagend argumentieren oder verdichtet und schwer verständlich formulieren. Das, was der Zuhörer dann noch mitbekommen hat, gerät schnell in Vergessenheit.

Deswegen lautet die zentrale Empfehlung: Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche, möglichst auf eine Erkenntnis, die sich wie ein roter Faden durch die Präsentation zieht. Diese Kernbotschaft kann und wird der Zuhörer verstehen und in Erinnerung behalten.

Das bestätigt eine Studie aus dem Bereich der Werbung, die ja auch eine Form der Präsentation darstellt. Untersucht wurde, was Werbespots auszeichnet, die sowohl einen Preis für besondere Kreativität als auch für hohe Wirksamkeit erhalten hatten. Ein Merkmal all dieser preisgekrönten Spots war, dass sie sich auf eine Botschaft konzentrierten.

Sprechen Sie einfach
Verwenden Sie eine einfache Sprache und kurze Sätze. Nutzen Sie Fachbegriffe nur, wenn es nötig ist und wenn sie zumindest einmal erklärt wurden.

Wählen Sie Beispiele, malen Sie Bilder, erzählen Sie Geschichten
Durch Beispiele versteht der Zuhörer Ihre Aussage leichter. Denn diese wird erläutert anhand einer Situation, die ihm bereits bekannt ist.

Bilder in Ihrer Sprache oder in einer Power Point-Präsentation prägen sich stark im Gedächtnis ein.
Besonders gut merken kann sich der Zuhörer auch emotionale Geschichten. An einer Universität wurden Studenten direkt nach Kurzvorträgen befragt, woran sie sich erinnern. Die Statistiken kamen auf 5 %, die Geschichten auf mehr als 60 %.

Nutzen Sie Stimme und Körpersprache
Ein guter Inhalt ist wichtig. Sie können ihn noch überzeugender transportieren durch zwei Elemente - Ihre Körpersprache und Ihre Stimme: Achten Sie auf eine ruhige Stimme, die ausreichend laut ist, um auch die hinteren Reihen zu erreichen. Gönnen Sie durch Sprechpausen Ihren Zuhörern Zeit zum Nachdenken. Ein ruhiger Stand und gezielte Gestik machen es Ihnen leichter, Ihre Inhalte verständlich zu vermitteln

Schauen Sie ins Publikum
Sehen Sie Ihr Publikum an. Es hilft, Ihren Blick zwischendurch auf Zuhörer zu richten, die Ihnen bekannt sind oder sympathisch erscheinen. Deren Lächeln gibt Ihnen Rückhalt.

Atmen Sie tief durch
Lampenfieber gehört dazu. Und es fällt meist weniger auf, als Sie denken. Oft verraten nur Gegenstände wie ein großes, dünnes DIN A 4-Blatt das Zittern Ihrer Hände. Besser sind hier beispielsweise kleine stabile Karteikarten. Und bei Nervosität gilt wie in eigentlich allen Lebenslagen: Tief durchatmen hilft!

Lernen und üben Sie
Jeder kann überzeugend präsentieren. Sie müssen nur anfangen, es zu tun - etwa bei den Tagesseminaren von Viola Restle:

  • 21.9.2018: Vom Fachwissen zum Vortrag - wie jede Präsentation zum Erfolg wird.
  • 28.9.2018: Setzen Sie sich in Szene - wie ein gelungener Auftritt Ihren Vortrag erfolgreich macht.

Dabei haben Sie ausreichend Gelegenheit, selbst auf der Bühne zu stehen, um zu üben, zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Schon der römische Staatsmann und Dichter Cicero wußte: „Reden lernt man nur durch Reden“.

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