Ausgabe vom 05. Oktober 2013
Gelassenheit: Lernen vom listigen Quäker
Quäker sind eine amerikanische Religionsgemeinschaft, deren Mitglieder sich zur Friedfertigkeit verpflichten. Deswegen tragen und trugen sie keine Waffen, auch nicht zu Zeiten des Wilden Westens. Damals ritt ein Quäker eines Abends heim in Stadt, als er überfallen wurde. Der Räuber war bewaffnet und hatte sein Gesicht mit Ruß geschwärzt. Er nahm das schöne, stattliche Pferd des Quäkers und überließ diesem sein eigenes altes, klappriges Pferd. Was machte der Bestohlene? Er führte das Pferd bis an den Rand der Stadt. Dann legte er ihm die Zügel auf den Rücken und ließ es voraus laufen. Was machte das Pferd? Es ging nach Hause: Nicht zum Quäker, sondern den vertrauten Weg direkt zum Räuber. Der war gerade dabei, sich den Ruß aus dem Gesicht zu waschen. Er staunte nicht schlecht, als der Quäker vor ihm stand. So blieb dem Ertappten nichts anderes übrig, als seinem „Opfer“ das schöne Pferd wieder zurück zu geben. Außerdem mußte er ihm noch zwei Taler Rittlohn bezahlen. Denn er hatte zwar das Pferd des Quäkers geritten, aber dieser nicht seins.
weiter lesen